Rath
Deutschland im Herbst 1938. Während die Sudetenkrise die Angst vor einem neuen Weltkrieg wachsen lässt, muss das Ehepaar Rath sich mit widrigen Umständen herumplagen: Gereon hat nach seiner Rückkehr aus den USA inkognito Unterschlupf bei der Familie Adenauer in Rhöndorf gefunden, um seinem im Sterben liegenden Vater nahe sein zu können, während Charlotte in Berlin darauf wartet, mit ihrem Mann ins Ausland gehen zu können. Die beiden treffen sich alle paar Wochen unter falschen Namen heimlich in einem billigen Hotel in Hannover, wo sie kein Mensch kennt, da niemand erfahren darf, dass Gereon Rath die Schießerei auf der Schöneberger Brücke überlebt hat.
Charly hadert mit der Situation, da gerät ihr einstiger Pflegesohn Fritze unter Mordverdacht, und sie mischt sich in die Ermittlungen ein. Sie ahnt nicht, dass sie damit in ein Wespennest stößt und sich selbst in allergrößte Gefahr bringt.
Als Charly zum nächsten verabredeten Treffen in Hannover nicht auftaucht, macht Gereon, der von alldem nichts weiß, sich große Sorgen und fährt in die Stadt, die er eigentlich meiden wollte, weil dort alle seine Feinde lauern: nach Berlin. Er nimmt Kontakt auf zu den wenigen Menschen, denen er glaubt trauen zu können, und versucht herauszufinden, was mit Charly geschehen ist. Selbst seinen Bruder Severin, der in Berlin inzwischen für die amerikanische Presseagentur AP arbeitet, spannt er für seine Zwecke ein. Manchmal auch ohne dessen Wissen.
Derweil geht die deutsche Regierung immer brutaler gegen die Juden vor, der Judenhass wächst, und am 9. November kulminiert mit brutalen Pogromen im ganzen Reich eine Entwicklung, die Charly vorhergesehen und Gereon lange geleugnet hat.
Am Ende müssen beide erkennen, dass sie die Uhr nicht zurückdrehen können, dass die Dinge nie mehr so werden können, wie sie einmal waren.
Rath, 623 Seiten. Erstausgabe 2024.
Hardcover und eBook erscheinen bei Piper; das Hörbuch, gesprochen von David Nathan, bei Osterwold audio.