Marlow

Berlin, Spätsommer 1935. In der Familie Rath geht jeder seiner Wege. Pflegesohn Fritz marschiert mit der Hitlerjugend zum Nürnberger Reichsparteitag, Charly schlägt sich als Anwaltsgehilfin und Privatdetektivin durch, während sich Gereon Rath in der Mordinspektion ins Abseits manövriert hat.

Kriminalrat Ernst Gennat, Raths einstiger Förderer, ist schwer enttäuscht von den wiederholten Eigenmächtigkeiten und Lügen des vom NS-Polizeipräsidenten zum Oberkommissar beförderten Mordermittlers und betreut Rath und dessen neuen Partner Paul Czerwinski nur noch mit den Todesfällen, die sonst niemand haben will. Rath ist kaltgestellt und will nur noch weg.

Da weckt ein tödlicher Verkehrsunfall an den Yorckbrücken seinen Jagdinstinkt, ein Unfall, der unerklärlich scheint: Ein Taxifahrer ist ohne erkennbaren Grund mit Vollgas frontal gegen die Brückenmauer gefahren und mitsamt seinem Fahrgast, einem SS-Mann, ums Leben gekommen. Obwohl Raths Vorgesetzte ihm den Fall entziehen und seinem Versetzungsantrag zum preußischen Landeskriminalamt endlich stattgegeben wird, bleibt der Oberkommisar am Ball und ermittelt heimlich weiter. Die Spur in eine fränkische Kleinstadt nahe Nürnberg, und Rath nutzt die Teilnahme seines Pflegesohnes Fritze am Reichsparteitag als Vorwand, um ebenfalls nach Nürnberg zu fahren und in Schwabach Quartier zu finden.

Nach und nach gerät er so immer tiefer in ein teuflisches Intrigenspiel, in dem Rath schließlich selbst mitspielen muss, um zu überleben. Es geht um Hermann Göring, der erpresst werden soll, um geheime Akten, Morphium und schmutzige Politik. Und um Charlys Lebenstrauma, den Tod ihres Vaters im Jahr 1927. Und nicht zuletzt um einen Mann, mit dem Rath nie wieder etwas zu tun haben wollte: den Berliner Unterweltkönig Johann Marlow.

Marlow, 522 Seiten.Erstausgabe 2018.
Taschenbuch und eBook erscheinen bei Piper; das Hörbuch, gesprochen von David Nathan, bei Osterwold audio.

Marlow

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